Buchtipp: Eintauchen in die Welt der 1920er Jahre
Katrin Lesser und Ben Buschfeld haben mit Tautes Heim ein mietbares Museum für Architektur und Design der 1920er-Jahre geschaffen. Ihr Buch „Tautes Heim – Stories & Details“ lässt Leser tief in die Entstehungsgeschichte und die gestalterischen Details eintauchen.
![Buchtipp: Eintauchen in die Welt der 1920er Jahre](https://www.urlaubsarchitektur.de/wp-content/uploads/2025/02/tautes-heim-story-und-details-1846x1038.jpg)
Tautes Heim, das entlang der Ideale des Architekten Bruno Taut gestaltete Haus in der Hufeisensiedlung in Berlin-Britz, hat den Anspruch eines Museums, funktioniert aber wie ein Ferienhaus.
Nach jahrelanger akribischer Restaurierung durch die Landschaftsarchitektin Katrin Lesser und den Designer Ben Buschfeld vermittelt das denkmalgeschützte Reihenendhaus seit 2012 auf wunderbare Weise das Lebensgefühl der 1920er-Jahre.
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In ihrem neu erschienenen Buch schildern die beiden Denkmal-Enthusiasten nun die Geschichte der mehrfach ausgezeichneten Restaurierung und zeichnen anhand von 60 Ausstattungsobjekten ein lebendiges Panorama der bewegten Epoche.
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Das in zwei Abschnitte gegliederte und mit 120 Abbildungen versehene Werk vermittelt eindrücklich, wie es zu der Idee eines „getauteten“ Hauses kam, welche Hürden es zu überwinden galt und was den besonderen Wert dieses Welterbes ausmacht.
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Im Anschluss wird anhand der Geschichten einzelner Ausstattungsstücke ein lebendiges Panorama der bewegten Epoche entwickelt. Zu den je mit einem Bild und kurzem Text beschriebenen Objekten zählen bekannte Design-Klassiker der 1920er-Jahre ebenso wie zeittypische Küchenutensilien, Möbel mit Zusatznutzen oder Objekte mit interessanter Entstehungsgeschichte.
Dort wo keine authentischen Möbel verfügbar waren, kamen auf Basis eigener Recherchen an historische Fotografien angelehnte Eigenentwürfe zum Einsatz. Auch Entscheidungsprozesse und Details der Restaurierung werden anschaulich erklärt.
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Der 80 Seiten starke, mit 120 Fotos bebilderte Band TAUTES HEIM – STORY & DETAILS ist Ende Januar 2025 beim Verlag für Berlin-Brandenburg (vbb) erschienen.
Katrin Lesser ist freie Landschaftsarchitektin. Darin folgt sie ihrem Urgroßvater Ludwig Lesser, der mit Bruno Taut die Gartenstadt Falkenberg plante und zwischen 1902 und 1933 bedeutende Anlagen in Berlin und Brandenburg entwarf. Ein Schwerpunkt von Katrin Lessers Arbeit ist die Gartendenkmalpflege. Neben denkmalfachlichen Bestandsanalysen und Gutachten zur Hufeisensiedlung und anderen Anlagen der 1920er-Jahre hat sie viele Baustellen und Wiederherstellungen von Gartendenkmalen und Freianlagen in Berlin, Hamburg und Brandenburg geleitet sowie Bestandsgutachten, Pflegepläne, Gattungsinventare und Fachbücher zu Berliner Gartendenkmalen mit erstellt, ediert und verfasst.
Ben Buschfeld betreibt ein Büro für Grafik-, Interface- und Kommunikations-Design. Kreativ vielseitig, ist er als Gestalter, Aktivist, Kurator und Projekt-Autor in der Architektur und Denkmalvermittlung aktiv. Mehrfach hat er zu den „Siedlungen der Berliner Moderne“ gearbeitet: 2011 erstellte er die Ausstellung in der Infostation Hufeisensiedlung, 2015 und 2020 folgten der Architekturführer „Bruno Tauts Hufeisensiedlung“ und die Website welterbe-siedlungen-berlin.de. Buschfeld engagiert sich in diversen Netzwerken. Er ist Mitgründer des KulturerbeNetz.Berlin sowie Berliner Kurator und Gestalter des Festivals „Triennale der Moderne“ in Weimar, Dessau und Berlin.
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Redaktion: Ulrich Stefan Knoll
Fotografie: © Ben Buschfeld (mit Ausnahme des Portraitfotos © David Burghardt)
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