Seit vielen Jahren träume ich von einer Reise nach Schottland. Immer, wenn ich über die Bilder von Black Shed stolpere, läuft bei mir der gleiche Film ab: Ich will in die Highlands, auf die entlegenen Inseln, Whiskydestillerien besuchen, die Entlegenheit in den Weiten der Moore und Berge mit jedem Atemzug einsaugen. Und natürlich Edinburgh sehen, am besten während des Fringe Festivals, das für mich Legendenstatus besitzt.
Dann betrachte ich dieses Haus, und denke mir: Egal. Was auch immer ich von Schottland zu sehen bekomme – wenn ich erst einmal in diesem Haus auf der Isle of Skye angekommen bin, wird alles gut. Mehr brauche ich nicht, um tief einzutauchen und gleichzeitig in der eigenen Mitte anzukommen.
Meine Frau und ich sind schon oft ohne Glamourfaktor unterwegs gewesen, ganz nah an der Natur. Entlegene Gegenden kennzeichnet ja oft, dass die wenigen Nachbarn besonders herzlich sind und die Natur ursprünglich und atemberaubend ist – 180- bis 360 Grad-Panoramen inklusive. Dann kehrt diese innere Ruhe ein, die im hektischen, mitteleuropäischen Alltag oft verloren geht. Die Bedürfnisse reduzieren sich auf das Wesentliche und die Erfahrung wird unmittelbar: was wirklich berührt und was unnötiger Luxus ist, sortiert sich komplett neu.
Davon träume ich manchmal heimlich am Schreibtisch. Ob das wirklich stimmt, werde ich hoffentlich bald herausfinden.
– Ulrich Stefan Knoll, CCO URLAUBSARCHITEKTUR
Zur Arbeit von URLAUBSARCHITEKTUR gehört es, viel mit Bildmaterial umzugehen. Manchmal ist ein Bild dabei, das uns besonders anspricht – ein Foto, das uns überrascht, fasziniert oder uns schlicht zwingt, einem Haus noch mehr oder anders Beachtung zu schenken. Zu sehen in unserer neuen Reihe „Ein Bild“.
Ein Kommentar
Upps, hab ich gedacht – hab ich diesen Artikel geschrieben? Denn mir geht es damit ganz genau gleich. Wann immer ich das Black Shed sehe, denke ich, da will ich unbedingt mal hin – wegen des Hauses aber auch wegen der umliegenden Landschaft, der Natur, der Einsamkeit wegen.
In diesem Fall wünsche ich Ihnen und mir, dass wir den Schreibtisch Schreibtisch sein lassen können und dieses Erlebnis machen dürfen.