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Ljubljana – eine Stadt als Kunstwerk

Barcelona hat Gaudí, Brasilia Niemeyer, Le Havre Perret: Es gibt Städte, die sind untrennbar mit ihren Architekten verbunden. Das gilt auch für Ljubljana: Seit 2021 gehört das Werk Jože Plečniks zum UNESCO-Welterbe und damit große Teile des Stadtzentrums.

von Hendrik Bohle im August 2024

Ljubljana – eine Stadt als Kunstwerk

Jože Plečnik war Realist. Seine eigenständige und eigenwillige Formensprache entwickelte er auf Reisen und aus dem beharrlichen Studium der Antike, den „Bekleidungstheorien“ Gottfried Sempers und dem Einfluss seines Lehrers Otto Wagner, dem wichtigsten Architekten der Wiener Sezession. Drei mitteleuropäische Hauptstädte hat dessen bester Schüler, Sprössling einer Laibacher Schreinerfamilie, mit seinem außergewöhnlichen Wirken ganz besonders geprägt. Wien, Prag und seine Heimatstadt Ljubljana veredelte er mit seinem unverwechselbaren Plečnik-Stil.

Das Zacherlhaus am Wiener Bauernmarkt (1903–1905) war eines seiner frühen Werke und Glanzstück seines noch jugendlichen Schaffens. Sachlich streng zählt es heute zu den jungen Bauwerken moderner, europäischer Architektur. Später entwarf er mit der Heilig-Geist-Kirche in Wien-Ottakring eine der ersten Kirchen in Stahl-Beton-Bauweise. Ein Material, das auch bei seinen nachfolgenden Entwürfen eine wichtige Rolle einnehmen sollte. Für den Mitbegründer und ersten Staatspräsidenten der Tschechoslowakei, Tomás Garrigue Masaryk, rettete er den ruinösen Hradschin. Die Prager Burg war vom Verfall bedroht, bevor Plečnik ihr mit seinen klugen Interventionen neuen Glanz verlieh, sie fit machte für die noch junge demokratische Republik. Die Residenz der Goldenen Stadt und ihre Gartenanlagen sind heute weltbekannt. Gleichzeitig wurde Plečnik Professor an der neu gegründeten Universität Ljubljana. Dort unterrichtete er bis 1956, ein Jahr vor seinem Tod. 1925 begann er mit der Umgestaltung seiner Heimatstadt. Sein Vorbild war Athen, natürlich moderner, zeitgemäß und mit lokalem Bezug. Für den renommierten Kunsthistoriker Friedrich Achleitner zählt Plečniks einzigartiger Stil zur Architektur der Zukunft. Zu Recht. Ist sie doch von einem ganzheitlichen Denken geprägt, großmaßstäblich und detailversessen, anspruchsvoll und bezahlbar, modern und kontextuell. Seit 2021 zählt seine „am Menschen orientierte Stadtgestaltung“ zum UNESCO-Welterbe.

Plečniks Hauptmotive bei der Neugestaltung Ljubljanas waren die zentrale Wasserachse entlang der Ljubljanica und die Landachse, die den Waldhügel Rožnik mit der Burg von Ljubljana verbindet.

Zentraler Ort, an dem sich die zwei städtebaulichen Achsen kreuzen, sind die berühmten Drei Brücken (Tromostovje). Ihre wichtigsten Formelemente sind Leuchten, Säulen, Balken und Ballustraden. Sie lassen sich immer wieder in der Stadt finden und verbinden die urbane Textur nicht nur räumlich, sondern auch gedanklich miteinander. Besonderen Wert legte er auch auf die gezielte Einbindung der Natur. Entlang der Ljubljanica ließ er immer wieder Pappeln als Verweis auf den früheren Verlauf der römischen Stadtmauer pflanzen. Nicht zuletzt ein Grund für das mediterrane Flair der Stadt. Bereits 2016 war Ljubljana „Grüne Hauptstadt Europas“.

Durch seine radikalen und zugleich sensiblen, architektonischen Eingriffe hat Plečnik das Bild seiner Heimatstadt maßgeblich geprägt. Ljubljanas humanistischer Städtebau zählt damit zu den originellsten und wichtigsten ganzheitlichen Kunstwerken des europäischen 20. Jahrhunderts.

Neben der stadträumlichen Ergänzungen entwarf Plečnik bedeutende Schlüsselbauwerke wie die Nationalbibliothek, die Verwaltung der Triglav-Versicherung, das markante Bügeleisenhaus und den Zentralmarkt unweit der Drei Brücken. Zudem gestaltete er ältere Bauwerke wie die Burg und das ehemalige Deutschritterordensklosters „Križanke“ zeitgemäß um. Plečniks Architektur wird heute der Moderne zugerechnet. Allerdings nicht der klassischen, eher einer ganz
individuellen, alternativen Moderne, der auch skandinavische Baukünstler wie Alvar Alto und Erik Gunnar Asplund zuzurechnen sind.

Die Kraft seines Schaffens lässt sich am besten bei einem ausgedehnten Spaziergang durch die slowenische Hauptstadt erleben. Wer sein Wissen gerne etwas vertiefen möchte, empfehle ich einen Blick in unseren bei DOM publishers, Berlin erschienen Architekturführer Slowenien.

Text: Hendrik Bohle

Fotos: Hendrik Bohle, Eugene Kuznetsov + Jared Lisack / Unsplash, Dunja Wedam / Ljubljana Tourism

Hinweis – Unsere Partnerhäuser in Slowenien


Autoreninfo:
Der Architekt Hendrik Bohle betreibt gemeinsam mit dem Journalisten Jan Dimog ein Digitalmagazin zur Baukultur. Auf thelink.berlin erzählen sie seit Jahren von ihren Entdeckungen in Europa, speziell von den Verbindungen zwischen Mensch und Architektur.
Wenn sie nicht unterwegs sind, kuratieren sie u.a. hochrangige Ausstellungen, etwa die Wanderausstellung zur Architektur von Arne Jacobsen.

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